Heute ist Welt-AIDS-Tag, ein Tag der weltweit im Zeichen von HIV und der Lebensqualität von HIV-positiven Menschen steht. Doch in Wien ist der Welt-AIDS-Tag dieses Jahr etwas ganz Besonderes, denn auch das Haus der Aids Hilfe Wien feiert ihr 20jähriges Bestehen.

Zur Pressekonferenz geladen hatten die Stadträte Sandra Frauenberger und Jürgen Czernohorszky sowie zwei Vertreter der Aids Hilfe Wien: Obmann Wolfgang Wilhelm und die neue Geschäftsführerin Isabell Eibl. Neben Danksagungen und Informationen rund um den Geburtstag des Aids Hilfe Wien Hauses gab es auch einen informativen Rückblick auf die Fortschritte der letzten Jahre sowie Pläne und Ziele für die Zukunft.

HIV damals und heute

In den 90er Jahren war vieles, was wir heute über die Infektionskrankheit wissen, noch unbekannt. Irrglauben haben sich verbreitet, gerade wenn es um die Übertragungswege und den Schutz vor HIV ging. Die Angst einer Übertragung durch Gelsen war groß – heute ist längst bewiesen, dass die Insekten zwar lästig sind aber kein Übertragungsrisiko für HIV darstellen. Auch der Anti-Baby-Pille wurde eine schützende Wirkung nachgesagt, was natürlich kompletter Unsinn war. Der einzig sichere Schutz beim Sex vor einer Übertragung ist und bleibt das Kondom.

Dennoch hat sich das Bild der Erkrankung mit dem Aufkommen der ersten Therapien für HIV-positive Menschen stark gewandelt. Wo Menschen früher an den Folgen von AIDS gestorben sind ist HIV heute eine chronische Infektion, deren Lebenserwartung dank guter Therapien in etwa die gleiche ist wie jener ohne Infektion.

Durch die Fortschritte in der Versorgung hat sich gerade bei der jungen Generation eine Kondommüdigkeit eingestellt. Hier ist es besonders wichtig Informations- und Aufklärungsarbeiten über die Krankheit sowie die Übertragungswege zu leisten.

Die Versorgung für Patienten mit HIV wird weltweit immer besser. Das Ziel ist aber noch nicht erreicht.

Die Versorgung für Patienten mit HIV wird weltweit immer besser. Das Ziel ist aber noch nicht erreicht.

Jetzt nur nicht aufgeben

Gerade in Wien hat sich, dank dem Kompetenzzentrum, eine Menge in den letzten 20 Jahren getan. Neben der Möglichkeit von Anonymen HIV-Tests ist gibt es auch Unterstützung im Bereich Diskriminierung, Beratung und Informationen. Ziel ist es, bis zum Jahr 2020 die von der UNAIDS definierten 90-90-90 Ziele zu erreichen:

  • 90% der Menschen mit HIV kennen ihren Status
  • davon sind 90% in Behandlung unter einer wirksamen HIV-Therapie und
  • davon liegt bei 90% die Virenmenge im Blut unter der Nachweisgrenze

Um diese Ziele zu erreichen wird Europaweit und International hart gearbeitet. Gerade durch Netzwerke wie UNAIDS und UN-Habitat in welchen mehr als 70 Städte dabei sind helfen bei dem Bestreben das Virus baldmöglichst auszurotten.

Auch Wien hat in den letzten 20 Jahren viel geleistet um Menschen zu sensibilisieren und Prävention zu betreiben. „HIV/AIDS ist vielfach nach wie vor ein Tabuthema.“, so Geschäftsführerin Isabell Eibl, „HIV-positive Menschen erleben oft diskriminierende Situationen, vor allem im Gesundheits- und Arbeitsbereich. Daher bleiben Information und Aufklärung auch weiterhin wichtige Anliegen der Aids Hilfe Wien, wie auch die umfassende sexuelle Gesundheit seit nunmehr 20 Jahren im Aids Hilfe Haus Wien ein wichtiger Stellenwert eingeräumt wird.“

Autor: Christine Lehner
Bilder: ZVG

Quelle:
UNAIDS Report 06/2017, ECDC Continuum of Care report 04/2017, Virusepidemiologische Information 02/2017, AHIVCOS Report 09/2016, UNAIDS Cities Report 2014
Zusammengestellt von: Med. Information und Dokumentation der AIDS-Hilfen Österreichs 11/2017

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